GLOBALES LERNEN IM MUSEUMSKONTEXT - Weiterbildung

Nach der erfolgreichen Resonanz in 2018 konnte Jugend im Museum e.V. auch 2019 im Rahmen des Projekts POSITIONEN – Lernen in globalen Zusammenhängen“ die Weiterbildung „Globales Lernen im Museumskontext“ anbieten. /// 2019

Vordergründiges Ziel der Weiterbildung ist es, eine globale Perspektive in die kulturelle und museale Bildungsarbeit zu integrieren. Durch die Reflexion der eigenen praktischen Arbeit können die Teilnehmenden ihr erworbenes Wissen in der Anwendung vertiefen, vorhandene Projekte reflektieren und neue Projektideen entwickeln.

Mit der Weiterbildung „Globales Lernen im Museumskontext“ sollen die Teilnehmenden befähigt und bestärkt werden, eine machtkritische und diskriminierungssensible Haltung als Vermittler*innen im Museumskontext zu entwickeln, um entsprechend die eigenen Erfahrungen und das Wissen zu globalen Zusammenhängen zu vermitteln. Die Weiterbildung öffnete damit einen Raum, um sich mit dem Widerspruch gegenüber dem „schon Gewussten“ auseinanderzusetzen. Gewohntes in Frage zu stellen bedeutet dominante Erzählungen, Versprechen und Legitimationsweisen in der Kunstvermittlung selbst aufzudecken und die Machtverhältnisse offenzulegen, die diesen Erzählungen, Versprechen und Legitimationsweisen innewohnen.

In den sechs zweitägigen Modulen, die sich über das Jahr verteilten, wurden Impulse, Theorien und Methoden zu den Kernthemen Globales Lernen – Lernbereich Globale Zusammenhänge, Diversität und Perspektivwechsel, Diskriminierung (intersektionale Perspektive), Rassismus und kritisches Weiß-Sein, deutsche Kolonialgeschichte, koloniale Kontinuitäten und Provenienzforschung gegeben. Ein Transfer in die eigne Praxis wurde hergestellt, um konkrete Umsetzungsformate für eine diskriminierungssensible und machtkritische Bildungsarbeit im Museumskontext zu realisieren. Die Weiterbildung gibt so die Möglichkeit, vorhandene Projekte zu reflektieren und neue Projektideen im kollegialen Austausch zu entwickeln.

Die einzelnen Module fanden in verschiedenen Berliner Museen statt. Ausgehend von den jeweiligen Sammlungen und Ausstellungen wurde der Umgang mit globalen Zusammenhängen und Interdependenzen sichtbar gemacht und gefragt, wie sich diese Thematiken machtkritisch und diskriminierungssensibel in der kulturellen Bildungsarbeit vermitteln lassen.

Wir blicken freudig auf eine intensive und wertvolle Zusammenarbeit zurück.

Leitung und Konzeption: Jessica Laignel
Organisation und Assistenz: Anna Jäger
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Jugend im Museum e.V. bietet vielfältige Projekttage zum Globalen Lernen in Museen bereits seit 2011 an. Für das Vermittlungsprogramm POSITIONEN - Lernen in globalen Zusammenhängen erhält Jugend im Museum e.V. seit 2016 eine Förderung aus den Mitteln der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Fotos: Julietta L. Wehr