Bauhaus_RaumLabor: Raumschiff Museum – Universum Kind

Die Projektreihe Bauhaus_RaumLabor fand im Frühjahr 2024 in sieben Einrichtungen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses statt. Kinder zwischen vier und acht Jahren erfanden künstlerische Wege, um das eigene und gemeinsame Universum zu erforschen und gestalten. Gemeinsamen Abschluss fanden die Projekte bei den Montage-Tagen im JugendKulturZentrum PUMPE, wo die 100 beteiligten Kinder ihre Experimente zusammentrugen und sich gemeinsam auf Reise begaben. /2024

Das Bauhaus_RaumLabor ist Teil des frühkindlichen kulturellen Bildungsprojekts Raumschiff Museum – Universum Kind. Jugend im Museum, das Pestalozzi-Fröbel-Haus, zwanzig Kitas, Familienzentren und Ganztagsbetreuungen aus acht Berliner Bezirken sowie das Bauhaus-Archiv, die Berlinische Galerie, das Bröhan-Museum, das Georg Kolbe Museum, die Stiftung Stadtmuseum Berlin und das Werkbundarchiv bilden ein stadtweites aktives Netzwerk von Kultur- und Sozialräumen. In Partnerschaften realisieren sie künstlerische Begegnungsformate und Workshopreihen, die von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder bestimmt werden.

Die 320 beteiligten Kinder im Alter von vier bis acht Jahren treffen mit ihren Ideen, Fragen, Sorgen und Geschichten auf die sechs landesgeförderten Berliner Museen und erleben dabei das Museum als einen offenen Ort, an dem sie mitbestimmen und -gestalten können.  Begleitet von interdisziplinären Teams von Künstler*innen, Pädagog*innen und Museumsmitarbeiter*innen lernen sie das „Raumschiff Museum“ kennen, das unterwegs ist mit der Mission, neue Lebenswelten zu erkunden. 

Die Kinder übernehmen das Steuer und geben den Kurs in Richtung Zukunft an: Wo soll es hingehen? Welche Fragen sind wichtig? Was brauchen wir? Wie können wir Lebensräume schützen und nachhaltig gestalten? 

Partner*innen Jugend im Museum e.V.; Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung; Pestalozzi-Fröbel-Haus; Berlinische Galerie; Georg Kolbe Museum; Werkbundarchiv-Museum der Dinge (WBA-MDD); Stiftung Stadtmuseum; Bröhan Museum - Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus; Fröbelkindergarten Schatzinsel; Fröbelkindergarten Technopark; Kinderhaus Waldschulallee e.V.; Kita Barbarossa; Kita Belziger Straße; Kita Kastanienallee; Familienzentrum Mehringdamm mit der Evangelischen Kita Blauwal; Ganztagsbetreuung an der Schule am Fliederbusch; Ganztagsbetreuung an der Schinkel-Grundschule; Kita Kleine Weltentdecker - Fipp e.V.; Kita Mosaikraupen; Kita Schloßstraße; Kita Sonnenschein; Kita kleine Grünschnäbel III; Kita Haveleck, FiPP e.V.; Kita Ritterburg; Kita Haubachstraße; Familienzentrum Ritterburg; JugendKulturZentrum PUMPE

Projektleitung:
Jugend im Museum e.V. (Anja Bodanowitz)
Steuerungsgruppe:
Silke Bauer (Pestalozzi-Fröbel-Haus)
Anja Bodanowitz (Jugend im Museum e.V.)
Friederike Holländer (Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung)

Raum und Zeit II: Raumschiff Museum - Universum Kind wird gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung (FS2).

Projekte

Mit dem Zug zum Weltall

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Andi Kunze

Atefeh Kheirabadi und Mehrad Sepahnia
Kita Barbarossastraße 
Eliana Sanchez und Andi Kunze

Inspiriert durch ein Selbstbildnis von László Moholy-Nagy untersuchten die Kinder der Kita Barbarossastraße mit den Künstler*innen Atefeh Kheirabadi und Mehrad Sepahnia, wie Formen und Linien auf einem Bild zusammenkommen. Ausgehend von der Darstellung der eigenen Person tauchten sie in imaginäre Welten ein und entschieden, wohin sie reisen möchten. Sie entwickelten Geschichten, zeichneten Hintergründe und Figuren und animierten diese Mithilfe einer Stopp-Motion App. Der gemeinsam erstellte Film zeigt eine Reise in das imaginäre Selbst der Kinder in einem abstrakten Raum.
 

Ich schenk Dir was - Punkt, Linie und Fläche

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Catrin Schmitt

Barbara Antal und Zara Morris
Familienzentrum Mehringdamm mit der Evangelischen Kita Blauwal
Zarife Yildiz und Gertrud Möller-Frommann

Kinder aus der Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule erforschten ihre eigenen Universen. Gemeinsam mit der Videokünstlerin Claire Fristot, der Tanzpädagogin Theresa Diehl und dem Komponisten Alexandre Decoupigny produzierten sie Kurzfilme über verschiedene Planeten. Sie untersuchten Bewegung, Aussehen, Klang und Sprache und vertonten die Szenen mit Alltagsgeräuschen, um ganzheitliche Erfahrungen zu ermöglichen. 
Unterschiedliche Materialen spielten dabei eine wesentliche Rolle, indem sie z.B. Geräusche lieferten oder als Bühnenbild dienten. Auch „Zeit“ wurde als Material betrachtet und gemeinsam bearbeitet. Aus der Vorstellungskraft der Kinder entwickelten sich eigenen Geschichten und Welten, die mittels Bild, Ton und Bewegung verbunden, erzählt und beschrieben wurden.
 

Planeten Reise - Handgemacht

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Claire Fristot

Theresa Diehl, Alexandre Decoupigny und Claire Fristot
Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule 
Maren Scheeder

Kinder aus der Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule erforschten ihre eigenen Universen. Gemeinsam mit der Videokünstlerin Claire Fristot, der Tanzpädagogin Theresa Diehl und dem Komponisten Alexandre Decoupigny produzierten sie Kurzfilme über verschiedene Planeten. Sie untersuchten Bewegung, Aussehen, Klang und Sprache und vertonten die Szenen mit Alltagsgeräuschen, um ganzheitliche Erfahrungen zu ermöglichen. 
Unterschiedliche Materialen spielten dabei eine wesentliche Rolle, indem sie z.B. Geräusche lieferten oder als Bühnenbild dienten. Auch „Zeit“ wurde als Material betrachtet und gemeinsam bearbeitet. Aus der Vorstellungskraft der Kinder entwickelten sich eigenen Geschichten und Welten, die mittels Bild, Ton und Bewegung verbunden, erzählt und beschrieben wurden.
 

Unsere Sterne weben

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Claire Fristot

Alexandre Decoupigny und Claire Fristot
Ganztagsbetreuung der Grundschule am Fliederbusch 
Aykut Okcu

Die Kinder der Ganztagsbetreuung besuchten die Ausstellung zu Otti Berger (1898–1944) im Temporary Bauhaus. Inspiriert von Bergers textilen Arbeiten entwickelten sie Muster, Farben, Formen und Rhythmen um "Sterne zu weben"
Das Projekt wurde zu einer Reise in die Vorstellungswelten der Kinder, in der ihre eigenen Interessen und Lebenswelten künstlerischen Ausdruck fanden. 
Aus mit klassischen Schulinstrumenten erzeugten musikalisch-melodischen Mustern und Elementen bildender Kunst wie Zeichnungen und Collagen entstand so ein „Gesamtkunstwerk“. In den Workshops lernten die Kinder spielerischen Umgang mit kreativen Techniken kennen, digitale Werkzeuge und analoge Instrumente einzusetzen und konnten aus ihren eigenen Universen eine interaktive audiovisuelle Installation bauen.

Eine Zeitreise zum Universum Kind

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Daphne Wischhöfer

Anja Kreher und Atefeh Kheirabadi
Kita Haubachstraße 
Daphne Wischhöfer

In der Gegenwart packten die Kindern der Kita Haubachstraße mit den Künstlerinnen Anja Kreher und Atefeh Kheirabadi einen alten Koffer voller Wunschreiseziele und imaginärem Gepäck. Was packen wir in unseren Reisekoffer? Wohin reisen wir? Wie reisen wir dahin? Wie sieht diese fremde Welt aus? Was will ich dorthin mitnehmen? Wie sieht die Natur dort aus? Wer wohnt dort und wie? Wie sprechen sie dort? Schreiben sie? Wie klingt es dort?  Was bewegt uns gerade? Woran erinnern wir uns gerne? Was interessiert uns an der Zukunft?
Die Reisenden begaben sich in unterschiedlichen Transportmitteln zusammen in Richtung Zukunft. In der Welt des Museums “Futurium” entdeckten sie neue Techniken, Materialien und Lebensweisen. Nach dieser Recherche ging es weiter Richtung Weltall in eine andere Dimension, wo sie Kunst und Technik miteinander verbanden und so ihre eigene Welt im Universum bauten, bespielten und mit ihren Stimmen vertonten.

Verbindung der Universen Bild, Ton, Bewegung

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Claire Fristot

Theresa Diehl, Alexandre Decoupigny und Claire Fristot
Kita Kastanienallee 
Michaela Arneburg

Die drei Künstler*innen Alexandre Decoupigny, Claire Fristot und Theresa Diehl verbanden mit den Kindern der Kita Kastanienallee spielerisch Bewegung, Ton und Bild. 
Sie experimentierten, wo Überschneidungen, Abgrenzungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den verschiedenen Ausdrucksformen liegen könnten.
Sie entwickelten eine Raumschiffreise ins Weltall: „Wo landen wir?“, „Wie fühlt es sich hier an?“, „Welche Bewegung passt dazu?“, „Welche Musik?“, „Welche Form?“.
Die Kinder beschrieben ihre Erlebnisse, und verliehen ihnen körperlichen, musikalischen und gestalterischen Ausdruck. 
Durch Bewegungen konnten Bilder in Form von Farben und Formen entstehen. Gemeinsam entwickelte Choreografien wurden filmisch festgehalten und analoge Bilder digital in Bewegung gesetzt.

Grüne Reisen durch die Sterne: Kinder erforschen Pflanzen auf fremden Planeten 

© Bauhaus_RaumLabor 2024 / Foto: Catrin Schmitt

Verena Cremer und Carsten Cremer
Kita Belziger 
Sven Adam und Susanne Bogedaly

Die Kinder der Kita Haubachstraße tauchten mit Verena Cremer und Carsten Cremer in die faszinierende Welt der Pflanzen ein und gingen als Weltraum-Botaniker*innen auf Entdeckungsreise.
Ausgangspunkt für das Abenteuer waren Samen für fiktive Pflanzenarten, die speziell für das Leben auf anderen Planeten angepasst sind. Die Kinder experimentierten mit verschiedenen Lichtverhältnissen und erforschten die Superkräfte sowohl der heimischen als auch der extraterrestrischen Pflanzen, um die optimalen Bedingungen für das Gedeihen ihrer außergewöhnlichen Pflanzen zu finden. Ihre Forschung dokumentierten die Weltraum-Botaniker*innen mit Fotos von Lichtexperimenten, Zeichnungen, Modellen und Tonaufnahmen. Zum Projektabschluss präsentierten sie ihre Erkenntnisse rund um die fantastischen Pflanzen, die sie auf den fremden Planeten "angebaut" hatten und weckten damit Neugierde für die unendlichen Möglichkeiten des Weltraums.

 

Montagetage

Drei Tage lang Universum Kind

Drei Tage lang haben die Kinder im JugendKulturZentrum PUMPE ihre Experimente und Werke zusammengetragen, die sie in den verschiedenen Workshopreihen erfunden und gestaltet haben.

Am 8. Mai 2024 begegneten sich alle 100 Kinder aus den vier Kitas, zwei Ganztagsbetreuungen und einem Familienzentrum des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, um sich gegenseitig zu präsentieren, was sie zum Fliegen, Leuchten und Wachsen gebracht haben. Ausgestattet mit Zahnbürste und Weltallkarte ging es gemeinsam auf die Reise. Der Bühnenraum wurde zum Universum Kind, in dem gestaunt, getanzt und gestaltet wurde. Nach einer Malaktion, einem Rhythmusspiel und einem Film aus der Kita Barbarossastraße konnte selbst komponierten Klangkompositionen gelauscht werden, Choreografien betrachtet, abstrakte Formen in eigene Bewegungen übersetzt, aus Linien, Punkten und Flächen ein überdimensionales Bild gelegt, Weltraumpflanzen beim Wachsen zugeschaut und Postkarten mit der Weltraumpost versendet werden.

Eindrücke von den Montagetagen


Gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung