ÜBER GRENZEN HINAUS - Bauhaus_RaumLabor

Eine Kooperation des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, des Bauhaus-Archivs / Museum für Gestaltung, des Jugendkulturzentrums PUMPE und Jugend im Museum e.V.  /// 2016

Ausstellungsobjekte und die Architektur des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung bilden den Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit Grenzen in der Kunst und der gestalteten Lebenswelt im RaumLabor: Linien, Flächen, Formen, Farbe, Materialität und Lichteinflüsse werden erkundet. Am Bauhaus entworfene Gebäude und Gegenstände sind in Form und Material ihrer Funktion entsprechend reduziert. Dies erleichtert Kindern den Transfer von Kunst und Design in ihre Alltagswelt und umgekehrt.

In den Pestalozzi-Fröbel-Haus Einrichtungen und im Jugendkulturzentrum PUMPE können die Kinder im Anschluss vertiefend Grenzen testen, fühlen und errichten. In der jährlich stattfindenden Projektwoche im Jugendkulturzentrum PUMPE erarbeiten alle Projektteilnehmer eine Bühnenperformance.

Beim diesjährigen RaumLabor-Projekt  (2016) nahmen vier Kindertagesstätten, vier Ganztagsbetreuungen und ein Familienzentrum des Pestalozzi-Fröbel-Hauses teil. Die Kinder erforschten sichtbare und unsichtbare Grenzen in ihrer unmittelbaren Umgebung, erkundeten Linien, Flächen, Formen, Licht, Farbe und Materialität. Während des Projekts konnten sie mit verschiedenen Medien und Bewegungen experimentieren und sich aus unterschiedlichen Richtungen dem Thema Grenze nähern.

Um Grenzen im alltäglichen Umfeld aufzuspüren, zu markieren, zu hinterfragen und die teilnehmenden Kinder im Ganzen für die Gestaltung ihrer Umwelt zu sensibilisieren, fanden verschiedene aufeinander aufbauende und je nach Gruppe variierende Workshops statt. Das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung bildete mit seiner Architektur und seinen Ausstellungsobjekten den räumlichen Ausgangspunkt. Im Museum trafen die Kinder auf Gegenstände und lernten deren reduzierte Formen, Materialien und Funktionen kennen. Sie übten, die ästhetische Konzentration auf ein Objekt auf die Stadtstruktur ihres Kiezes zu übertragen und fanden im Stadtraum Grundformen, Materialeigenschaften, Übergänge wieder. Konzipiert wurden die Workshops von Ulrike Kuch, die die Kinder in ihrem abstrakten Vorstellungsvermögen unterstützte und dabei half, räumliche und bildnerische Bezüge und Zusammenhänge herzustellen. Die Schulung der Wahrnehmung ist ein zentrales Thema des Bauhauses, in den Workshops wurde die Umgebung der Kinder nicht nur erkundet, sondern mit allen Sinnen erfahren. Die Kinder sahen, hörten, fühlten die Stadt und setzen ihre Eindrücke assoziativ und künstlerisch in Form von Zeichnungen, Frottagen, Collagen, Fotografie, Druck, Tanz und Geräuschen um. Der Fokus lag besonders auf der Stärkung des Bewusstseins für die eigene Stadt. Dem RaumLabor eigen ist die ganzheitliche Vermittlung von gestalterischen Grundlagen, die sich multiplen Herangehensweisen, je nach Alter und Kiezstruktur, bedient. Die Hochhäuser von Gropiusstadt inspirierten zum Thema Dreidimensionalität, rund um die Bundesallee wurden Grenzen mithilfe  von Fotografie untersucht und die Charlottenburger Kinder erforschten Dimensionen, Proportionen und Verhältnisse zwischen Körper und Architektur. 

Abschluss fand das Projekt auch dieses Jahr bei einer Bühnenwoche im Jugendkulturzentrum PUMPE.  Die Kinder der verschiedenen Einrichtungen zeigten dort Aspekte und Eigenschaften ihrer alltäglichen Umgebung, die sie während der Workshops auf verschiedene Weise erfahren, festgehalten und gesammelt haben. Die Choreografin Be van Vark, der Musiker Alexandre Decoupigny und die Architektin Ulrike Kuch entwickelten gemeinsam mit den Kindern ihre Workshop-Erfahrungen szenisch weiter. Gegenseitig präsentierten sich die Kinder am letzten Tag der Bühnenwoche ihren Kiez mit Hilfe von Tanz, Klang, Bildern, Licht und Raum.

Die multimediale Bühnenperformance brachte verschiedenste Kinder, Orte und deren Facetten zusammen und präsentierte das RaumLabor als ein sich immer wieder neu erfindendes Projekt des Experiments. Weiter unten finden Sie den Link zur Dokumentation.

Gefördert durch das Programm „Künste öffnen Welten“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (bkj), aus Mitteln des Programms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Projektleitung: Ulrike Kuch, Silke Bauer (Pestalozzi-Fröbel-Haus) und Sandra Ortmann (Jugend im Museum e.V.)
Kursleitung: Be van Vark (Choreografin), Alexandre Decoupigny (Musiker), Ulrike Kuch (Architektin)
Fotos: Piotr Bialoglowicz
Antragsteller: Jugend im Museum e.V.
Partner: Pestalozzi-Fröbel-Haus, Jugendkulturzentrum PUMPE, Jugend im Museum e.V., Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Beteiligte Einrichtungen des Pestalozzi-Fröbel-Haus: Kita Barbarossastraße, Kita Haubachstraße, Kita Kastanienallee, Kita Olbersstraße, Ganztagsbetreuung der Schule am Fliederbusch, Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule, Ganztagsbetreuung der Stechlinsee-Grundschule und das Familienzentrum Steinmetzstraße
Fotos: Piotr Bialoglowicz

Bauhaus_RaumLabor 2009 – 2015

Das Projekt Bauhaus_RaumLabor begann 2009 als Kooperation zwischen Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung und Pestalozzi-Fröbel-Haus.
Leitung RaumLabor: Friederike Holländer/Bärbel Mees (2009-2012), Katharina Stahlhoven/Bärbel Mees (2012-2015), Ulrike Kuch/Sandra Ortmann (2016-2017)
Antragsteller: Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung (2009-2014), Jugend im Museum e.V. (2015-2017)
Förderung 2009-2013: Projektfonds Kulturelle Bildung
Förderung 2014-2017: Programm „Künste öffnen Welten“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (bkj), aus Mitteln des Programms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Das Projekt Bauhaus_RaumLabor „GLEICH_im_GEWICHT“ war Sieger der Sparte „Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte“ im Wettbewerb „Kinder zum Olymp 2013/14“ der Kulturstiftung des Bundes.